Am 15. November fand der Bundesweite Vorlesetag statt, eine Initiative von Die Zeit, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung. „Vorlesen stärkt das Einfühlungsvermögen, lässt in andere Lebenswelten blicken, regt die Fantasie an oder fördert auch den Umgang mit anderen.“ So heißt es im Werbetext der Initiative. Was lag da näher, als mit Schülerinnen Senioren vorzulesen?
Acht Schülerinnen der Klasse 6b besuchten die Kurzzeit- und die Tagespflege der Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung und lasen vor. In beiden Einrichtungen saßen Seniorinnen und Senioren erwartungsvoll im Kreis und hießen die Kinder willkommen. Diese hatten verschiedene Geschichten ausgesucht und das Vorlesen eingeübt; so kam „Der kleine Lord“ zum Vortrag, „Der Bücherfresser“, das Märchen vom glücklichen Menschen, aber auch die Mutmachgeschichte von der kleinen Spinne Widerlich. Die Zuhörer applaudierten jedesmal und kamen über das Gehörte ins Gespräch: Welcher Mensch ist eigentlich glücklich, braucht man dazu Reichtum und Besitz? Wodurch wurde der alte griesgrämige Egoist zum Wohltäter? Warum haben die Menschen Angst vor Spinnen; haben wir nicht immer nur Angst vor dem, was wir nicht kennen? Und welch ein großer Schatz sind für uns alle Bücher? Da kam die Sprache auch auf Poesiealben, an die viele Seniorinnen sich erinnern, die die Schülerinnen aber gar nicht kannten, und es wurden Glanzbilder zur Anschauung hervorgeholt. Alles, was vorgelesen wurde, regte zum Nachdenken und Nachfühlen an.
Zwischen den einzelnen Vorträgen sorgten die Schülerinnen für auflockernde Programmpunkte. Ein Mädchen spiele Flötenstücke und alle zusammen führten einen Tanz zu englisch-koreanischer Musik auf. Beides wurde von den Senioren sehr bestaunt. Am Ende gab es ein süßes Dankeschön, viel Applaus und den Wunsch, die Aktion zu wiederholen.