ERASMUS+: Langzeitaufenthalt in Guadalajara

Vor genau einem Monat begann für unsere EF-Schülerin Alexandra Edel das wohl größte Abenteuer in ihrer Schullaufbahn. In Begleitung mit Frau Densow machte sie sich auf den Weg nach Spanien, um an unserer Partnerschule I.E.S. Brianda de Mendoza in Guadalajara – etwa 40 Autominuten von der Hauptstadt Madrid entfernt – in ihren 3-monatigen Auslandsaufenthalt zu starten. Finanziert wird diese Mobilität über Fördergelder der europäischen Union.

Im Folgenden lässt Alexandra uns an ihren ersten Erlebnissen in Guadalajara teilhaben und zeigt auf, dass das erste Erasmus+ Langzeitprojekt des Carl-Humann-Gymnasiums bislang ein voller Erfolg ist:

„Ich lebe zusammen mit meinen Gasteltern Noelia und José sowie meinem jüngeren Gastbruder Iván im Zentrum von Guadalajara, sodass ich in etwa 10 min Fußweg zu meiner Gastschule gelange. Ich besuche den 1. Abiturjahrgang mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt. Zunächst fiel es mir etwas schwer, mich zu integrieren, was aber hauptsächlich daran lag, dass ich mit der spanischen Sprache noch ein paar Schwierigkeiten hatte. Ich konnte mich nicht flüssig mit den Schülern unterhalten. Jedoch wurde es schnell besser als ich herzlich in eine Gruppe, bestehend aus 4 Mädchen aufgenommen wurde, da sie mich in ihre Gespräche einbezogen und ich somit meine Sprachkenntnisse schnell ausweiten konnte.

Auch die Lehrer hier sind sehr freundlich und unterstützen mich bestmöglich, damit ich im Unterricht mitkomme. Die Lehrer und Schüler haben hier eine viel persönlichere Beziehung als in Deutschland und alle duzen sich, was anfangs noch sehr ungewohnt für mich war. Ein weiterer Unterschied ist, dass die Lehrer in Spanien den Frontalunterricht bevorzugen und deutlich weniger digitale Medien einsetzen als dies in Deutschland der Fall ist. Deutsche Schulen sind in digitaler Hinsicht deutlich besser ausgestattet. Toll finde ich aber, dass die Schule versucht, den Schulalltag etwas aufzulockern, indem fast jede Woche ein Ausflug gemacht wird. Die Klausuren hier mitzuschreiben, fällt mir noch etwas schwer. Einige Lehrer passen meine Klausuren aber an, damit ich sie bestmöglich bestehen kann. Zudem muss man sich auch an die Benotung der Klausuren gewöhnen, da das hier ganz anders ist als bei uns in Deutschland. Außerdem wird auch in jedem Fach eine Klausur geschrieben, was total ungewohnt ist, da es in Deutschland Hauptfächer gibt, in denen Klausuren geschrieben werden und Nebenfächer, in denen keine geschrieben werden.

Außerhalb der Schule unterstützt mich meine Gastmutter bei der Ausübung meines Hobbys und ich gehe 2 Mal in der Woche ins Schwimmbad. Wenn ich nicht gerade beim Training bin oder etwas für die Schule machen muss, habe ich jederzeit die Möglichkeit, mich mit meinen Freunden zu treffen, um z. B. ins Einkaufszentrum zu gehen oder einfach nur die Zeit zusammen zu verbringen.

Meine Gastfamilie ist super und ich bin froh, dass ich ein Teil der Familie von Ramón, Noelia und Iván sein darf. Sie sind einfach wie eine Bilderbuchfamilie. Das Leben in ihrer Familie ist mit Spaß, Liebe, Freundschaft, Verständnis und Abenteuern gefüllt. Es gibt keinen Tag, an dem nicht gelacht, geredet oder sich einander geliebt wird. Sie haben mich sofort in ihre Familie aufgenommen und mir das Gefühl gegeben, dass ich ein Teil dieser Familie bin. Ich höre auch oft, dass ich sie an ihre Tochter Andrea erinnere, die sich gerade selbst für ein Auslandsjahr in den USA befindet. Zusammen unternehmen wir viel. Wir machen Ausflüge, gehen zusammen shoppen, gucken gemeinsam Filme, gehen abends essen, besuchen die Familie oder reden einfach zusammen. Großartig finde ich auch, dass sie einem zuhören, wenn man ein Anliegen hat, sie für einen da sind und man mit ihnen über alles reden kann. Mit meinem Gastbruder Iván verstehe ich mich auch super. Er ist zwar jünger als ich, jedoch merkt man das gar nicht. Er und ich haben denselben Musikgeschmack, was großartig ist. Außerdem lernt er auch deutsch, weshalb wir uns super gegenseitig unterstützen können – ich ihm mit Deutsch und er mir mit Spanisch. Am Wochenende schauen wir uns meistens die Fußballspiele von Iván an und gehen danach zusammen mit seinem Team essen. Sonntags sind wir meistens bei den Eltern meiner Gastmutter Noelia essen.

An meinem ersten Wochenende hier sind wir gemeinsam nach Madrid gefahren. Meine Gasteltern haben mir die wichtigsten Orte, die man kennen muss, gezeigt und ich bin auch zum ersten Mal mit der Metro durch Madrid gefahren. Zudem haben wir auch den berühmten Sonntagsmarkt El Rastro von Madrid besucht. Am nachfolgenden Wochenende war ich auch zum ersten Mal auf einer spanischen Geburtstagsfeier. Dort konnte man sehen, wie groß ein Geburtstag eines Spaniers gefeiert wird, was ziemlich erstaunlich war, da man das so groß gar nicht gewohnt ist. Ich wurde auch super in die Gruppe integriert und habe mich gut amüsiert. In der Familie meiner Gastmutter werde ich auch wie die eigene Enkelin behandelt, in Gespräche integriert und umarmt, was einem ein Wohlfühlgefühl gibt.

Um auch ein paar Dinge zur spanischen Kultur und zum spanischen Essen zu sagen, das Wichtigste zuerst: Die Spanier lieben es, zu essen und zu kochen! Normalerweise wird gegen 14:45 Mittag gegessen und gegen 22:00 Abend gegessen, was ein ziemlicher Unterschied zu Deutschland ist und woran man sich erst einmal drangewöhnen musste. Das Mittagessen besteht meistens aus 2 Gängen und danach folgt noch ein Nachtisch. Noelia kocht sehr gut und ich bin beindruckt, was den Geschmack der spanischen Küche angeht.

Ich habe zwar noch nicht viel von Guadalajara gesehen, jedoch kann ich schon sagen, dass Guadalajara eine wunderschöne Stadt Spaniens ist und es hier viele schöne Orte gibt.

Schon jetzt habe ich vieles dazu gelernt. Meine Spanischkenntnisse haben sich schon deutlich weiterentwickelt, ich kann mich mehr mit meiner Gastfamilie unterhalten, mehr mit meinen Freunden machen oder mich einigermaßen gut beim Einkaufen verständigen. Auch wenn ich bis jetzt erst 4 Wochen hier bin, muss ich sagen, dass es die beste Entscheidung war, den Schritt zu wagen, mir Erasmus+ ins Ausland zu gehen und dass ich es auf keinem Fall bereue, da ich überglücklich bin. All die Erfahrungen, die ich bis jetzt auf meinem Weg schon machen durfte, haben mich so sehr wachsen lassen und zum Positiven verändert. Ich bin froh, dass ich noch 2 weitere Monate hier verbringen darf. Ich bin gespannt, was ich noch erleben werde.“

Sportabzeichentag 2024

Im September 2024 im Sportpark am Hallo Eine filmische Dokumentation des Tages findet ihr hier: https://carl-humann.de/wp-content/uploads/2024/10/Sport-am-CHG.mp4