Raketen, Elchköpfe und Brunost – Unsere eiskalte Erasmus+ – Woche in Norwegen

In Norwegen liegt im Winter viel Schnee. Dass dies kein Stereotyp ist, sondern wohl der Realität entspricht, wurde uns bereits kurz vor unserer Landung auf dem Osloer Lufthavn beim Blick aus dem Flugzeugfenster klar. Spätestens zu diesem Zeitpunkt freuten wir uns über die vielen warmen Sachen, mit denen wir vorsorglich unsere Koffer gefüllt hatten. Am Montag, 30.01.2023, machten sich 16 Schüler und Schülerinnen der Q1 sowie zwei Lehrerinnen des Carl-Humann-Gymnasiums auf den Weg, um unsere neue Partnerschule in Rælingen östlich von Oslo zu besuchen und dort mit zwei Deutschkursen ein Projekt zum Thema Stereotype durchzuführen.

Da wir in Selbstversorgerapartments in Lillestrøm untergebracht waren, war unser erster Nachmittag dem Einkaufen und Beziehen der Unterkunft gewidmet. Hier erlebte das Fünferzimmer der Jungen eine positive Überraschung: Ihr Apartment war nicht nur riesig, sondern verfügte sogar über eine Dachterrasse! „Ich will nie wieder nach Hause!“, lautete einer der begeisterten Kommentare in unserer Norwegen-WhatsApp-Gruppe. Zurückgeflogen sind wir am Ende der Woche natürlich trotzdem, aber bis dahin diente uns das Maxiapartment als Treffpunkt für kurze Informationsrunden, allabendliche Pokerspiele sowie ein abschließendes Pizzaessen am letzten Tag unseres Aufenthalts.

Am Dienstag ging es zum ersten Mal per Bus in Richtung Rælingen Videregaende Skole, um die Kollegen und die Deutschklassen kennenzulernen. Dort wurden wir sehr herzlich begrüßt und konnten uns bei einer Tour durch das Schulgebäude überzeugen, dass norwegische Schulen deutlich besser ausgerüstet sind als deutsche – auch wenn uns von Schülern und Lehrern immer wieder versichert wurde, dass die Rælingen Skole im Vergleich zu anderen nicht besonders modern sei. Wir bewunderten trotzdem die Smartboards und Beamer in jedem Raum, das schuleigene Fitnessstudio, die holzvertäfelte Sporthalle und den persönlichen Arbeitsplatz, den jeder Kollege im Lehrerzimmer nutzen kann.

Anschließend machten wir uns an die Projektarbeit. „Was ist typisch deutsch, was ist typisch norwegisch?“, „Welche Stereotype kennst du?“, „Sind die Norweger und die Deutschen wirklich so?“ Solche und ähnliche Fragen stellten sich die jeweils aus gemischten deutsch-norwegischen Teams zusammengesetzten Projektgruppen und führten z.B. Interviews mit Schülern anderer Kurse, um die Stereotype zu bestätigen oder zu widerlegen.

Nachmittags fuhren wir zurück nach Lillestrøm und lernten mithilfe einer kreativen Schnitzeljagd den Ort besser kennen. Dabei stellten einige der Aufgaben die Schüler aufgrund der Witterungsbedingungen vor besondere Herausforderungen: Wie sich herausstellte, stand eine Statue, über die Informationen gesammelt werden sollten, auf komplett vereistem Untergrund. Aber auch auf dem Po rutschend kann man ans Ziel kommen. Man muss es nur wollen.

Auch am Mittwoch verbrachten wir den Vormittag in der Schule und fuhren von dort aus mittags nach Oslo. Die Erkundung der norwegischen Hauptstadt, die zwar weniger hyggelig ist als ihre dänischen und schwedischen Pendants, dafür aber einiges an spektakulärer Architektur zu bieten hat (Rathaus, Oper, Munch-Museum), fand wieder in den norwegisch-deutschen Teams statt. Die Norweger fungierten dabei als Guides und widerlegten nebenbei das Klischee, dass sich ein echter Wikinger nur in der Natur richtig heimisch fühlt.

Der Donnerstag hatte gleich mehrere Highlights im Gepäck: Erstens die kältesten Temperaturen unseres Norwegen-Trips (minus 12 Grad Celsius morgens an der Bushaltestelle), zweitens Unterrichtsstunden mit Elchkopf und Raketen und drittens einen Ausflug in eine Trampolinhalle.

Nachdem wir etwas durchgefroren in der Schule angekommen waren, hatten wir die Qual der Wahl: Wir durften entweder im Biologieunterricht einen Elchkopf sezieren oder Raketen aus Papier basteln und anschließend per Druckluft in den Himmel schießen. Die Mehrheit entschied sich für den Elch und wurde mit einer spektakulären Aktion belohnt. Zwei der Schüler konnten sogar Teile des Elchgebisses mit nach Hause nehmen. Doch auch diejenigen, die Raketen konstruierten und abschossen, hatten dabei jede Menge Spaß.

Spaßig war auch der Nachmittag, an dem uns die Norweger in den „Jump Yard“ einluden, eine Trampolinhalle mit vielen spektakulären Sprung- und Klettermöglichkeiten.

Abends konnten es alle kaum glauben, dass am nächsten Tag bereits die Rückreise anstehen sollte. „Können wir nicht noch ein bisschen bleiben?“, war eindeutig die meistgestellte Frage, während wir noch einmal bei Pizza im Maxiapartment zusammensaßen.

Leider war die Antwort „Nein.“, und so mussten wir am Freitagmorgen unsere Koffer packen und die Zimmer räumen. Anschließend fuhren wir noch einmal nach Rælingen, wo unsere norwegische Partnerschule einen letzten Höhepunkt für uns vorbereitet hatte: Bei einem gemeinsamen Abschiedsbrunch sichteten und prämierten wir nicht nur die tollen Projektergebnisse in Form von Videos und Fotos, sondern durften auch alles probieren, was die norwegische Küche an kulinarischen Besonderheiten und Kuriositäten zu bieten hat. Vor allem auf Brunost, einen braunen Käse, der leicht süßlich nach Karamell schmeckt, hatten sich alle gefreut.

Was ist nun also das Fazit unserer Woche in Norwegen? Fassen wir es mal so zusammen:

Nicht alle Norweger lieben die Natur, fahren Ski und essen Fisch. Nicht alle Deutsche trinken Bier, lieben schnelle Autos und sind immer pünktlich. Aber alle Teilnehmer unseres Erasmus+ – Projektes zum Thema Stereotype hatten eine verdammt gute Zeit und haben viel übereinander gelernt. Wir freuen uns schon auf den Gegenbesuch im kommenden September! Dann gehen wir auf jeden Fall auch mal Schnitzel essen. Ein bisschen Klischee muss sein.

Sandra Paß und Nina Schloemer

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