Am 31.01.25 erhielt die Klasse 10a, im Rahmen des Politikunterrichts, Besuch von Pro Asyl und der Seebrücke Essen sowie einer Geflüchteten aus dem Iran. Im Rahmen des Workshops setzten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit dem Thema Flucht und Asyl auseinander und gewannen wertvolle Einblicke in die Realität geflüchteter Menschen.
Ein zentraler Bestandteil des Workshops war das Refugee Chair-Spiel. Diese interaktive Übung veranschaulichte eindrucksvoll, dass die weltweite Verteilung von Geflüchteten oft anders ist, als viele vermuten.
Das Refugee Chair-Spiel veranschaulicht, wie Geflüchtete weltweit verteilt sind und welche Länder tatsächlich die meisten Menschen aufnehmen. Dabei stehen zu Beginn Stühle symbolisch für die Weltbevölkerung und werden entsprechend der tatsächlichen Einwohnerzahl auf verschiedene Regionen verteilt. Anschließend wird die Anzahl der Geflüchteten aufgeteilt, basierend auf realen Statistiken. Hierbei zeigt sich oft eine Diskrepanz zwischen der gefühlten Wahrnehmung und der Realität: Während viele Menschen annehmen, dass Europa oder Nordamerika die meisten Flüchtlinge aufnimmt, verdeutlicht das Spiel, dass Länder besonders in Asien und Afrika – insbesondere Nachbarländer von Krisenregionen – die Hauptlast tragen. Die Übung regt dazu an, eigene Vorstellungen zu hinterfragen, sensibilisiert für globale Ungleichheiten und hilft, ein faktenbasiertes Verständnis der weltweiten Fluchtdynamik zu entwickeln.
Die Schülerinnen und Schüler diskutierten gewinnbringend während des Spiels und erkannten durch diese Übung, dass der Großteil der Flüchtlinge, wie von der Gruppe angenommen, nicht in Europa Schutz sucht. Dadurch wurde das Bewusstsein für die tatsächlichen Gegebenheiten geschärft und gängige Vorstellungen kritisch hinterfragt.
Ein besonders bewegender Moment war der Erfahrungsbericht einer Geflüchteten aus dem Iran im zweiten Teil des Workshops. Sie erzählte von ihrer Inhaftierung nach der Teilnahme an einer Demonstration für die Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ und schilderte ihre Flucht aus dem Land und ihre aktuelle Situation. Ihre persönliche Geschichte hinterließ einen tiefen Eindruck und machte die Risiken und Herausforderungen, denen viele Aktivistinnen und Aktivisten sowie Geflüchtete ausgesetzt sind, greifbar. Die Schülerinnen und Schüler stellten viele Fragen und zeigten sich tief beeindruckt von der Stärke und dem Mut dieser Frau. Dies zeigte sich auch in dem unglaublich wertschätzenden Feedback der Schülerinnen und Schüler am Ende der Gesprächsrunde.
Insgesamt bot der Besuch von Pro Asyl eine eindrucksvolle Mischung aus interaktiven Elementen und persönlichen Berichten, die die Schülerinnen und Schüler nachhaltig zum Nachdenken anregten und ihr Verständnis für die Situation Geflüchteter vertieften.
Ein besonders herzlicher Dank gilt Pro Asyl, der Seebrücke Essen und der geflüchteten Dame aus dem Iran, die sich die Zeit genommen haben, an unsere Schule zu kommen. Ihre Eindrücke und Erfahrungen haben uns tief bewegt und unseren Blick auf das Thema Flucht und Asyl nachhaltig erweitert.


