„Ver-ACHTUNG!“ – Nachdenkwort 2022

Zum Gedenken
an die Reichspogromnacht vom 09. November 1938

Seit Februar dieses Jahres stehen wir unter dem Eindruck des Ukrainekrieges. Er hat großen Unfrieden in die Weltgemeinschaft getragen und unermessliches Leid über die Menschen in der Ukraine gebracht: millionenfache Flucht, Zerstörung, Greueltaten unter der Zivilbevölkerung, Terror, Tod. Ein Ende der Aggressionen ist heute noch nicht absehbar.

Italien wird künftig von der Vorsitzenden der postfaschistischen Partei Fratelli d’Italia, Giorgia Melonie, regiert. Versprochen hat sie, für alle zu regieren. Aber das Wahlprogramm hat unheilvolle Botschaften ausgesprochen, die sich u.a. gegen Flüchtlinge, religiöse und ethnische Minderheiten, gegen gleichgeschlechtlich Liebende und gegen Abtreibung richtet. Botschaften, die in anderen nationalistisch ausgerichteten Ländern und Parteien in Europa Gehör und Zustimmung finden. Auch die AfD hat den Wahlsieg der rechtsnationalen Partei Fratelli d‘Italia unter Jubel begrüßt.

Und heute jährt sich die Reichspogromnacht zum 84. Mal. Sie war Vorbote einer bösen, grausamen Zeit, die Millionen von Menschen jüdischen Glaubens während des Naziregimes unermessliches Leid und qualvollen Tod gebracht hat sowie all jenen, die sich nicht in nationalsozialistischer Ideologie und Rassenlehre wiedergefunden haben.

Kriegstreiberei und Rechtspopulismus, wie wir ihn damals und heute erleben, ist geprägt von Verachtung all jenen gegenüber, die anders denken, leben, glauben und lieben als jene, die sich mit ihrer Ideologie zum guten Maß aller Dinge erklären, die Welt retten wollen und doch nur spalten, entzweien und den Tod in die Welt tragen.

Darum haben wir für unser diesjähriges Nachdenkwort das Wort „Ver-ACHTUNG!“ gewählt.

„ACHTUNG!“ Es soll uns wachrütteln und aufrütteln, uns mahnen und erinnern, was passiert, wenn wir uns gegenseitige Achtung versagen. Dann steht unsere Gemeinschaft, dann steht der Friede, dann steht unser Leben auf dem Spiel. Darum sind wir aufgerufen zur „ACHTUNG“ gegenüber jedem Menschen, wer er auch sei. Allein um unseres Menschseins willen sind wir miteinander verbunden und aufeinander angewiesen. Wo wir das begreifen und danach handeln, muss sich keiner ausgeschlossen und missachtet fühlen.

Die Schülerschaft des CHG versteht sich als bunte, farbenfrohe Gemeinschaft. Das Leben schwarz-weiß zu denken, ist uns zu einfach, zu riskant. Vielfalt wollen wir nicht als Gefahr, sondern als Reichtum und Chance für unser Zusammenleben begreifen und gestalten. Darum beteiligen wir uns daran, Begegnungen untereinander zu ermöglichen und Brücken zu bauen, die Vorurteile und Erfahrungen von Ablehnung überwinden helfen. Denn wir sind Menschen – jede und jeder von uns überall auf dieser Welt. Selbstachtung schließt darum die Achtung eines jeden Menschen für uns mit ein. Dieser Achtung fühlen wir uns als Schulgemeinschaft verpflichtet und missbilligen darum und ausdrücklich jede Form der Verachtung.

Thomas Reuter

Spanische Woche am Carl-Humann-Gymnasium

In der Woche vom 8. bis zum 12. April durfte unsere Schule sieben Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrkräfte von unserer spanischen Partnerschule, der I.E.S.

Spanien – mehr als bloß Strand und Sonne

Seit nunmehr sieben Monaten arbeitet Inma Lopez als Fremdsprachenassistentin für Spanisch am Carl-Humann-Gymnasium. Mit großer Begeisterung unterrichtet die sympathische Spanierin unsere Schülerinnen und Schüler der