Lernen in den Ferien? Das kann ich jedem empfehlen!

In der ersten Woche der Osterferien war ich Teilnehmerin einer Projektwoche der Lernferien NRW, die sich 5 Tage mit dem Thema „Connectivity“ auseinandersetzte.

Wir besuchten unterschiedliche Firmen und Start-up-Unternehmen und setzten uns mit unserer Zukunft auseinander. Den Fragen: „Was möchte ich erreichen? Welchen Beruf möchte ich später ausüben? Und wohin soll mein Weg führen?“ bin ich in dieser Zeit oft begegnet.

Unsere Gruppe, die aus 16 bis 18 jährigen Jugendlichen bestand, durfte mit den unterschiedlichsten Leuten ins Gespräch kommen. Wir alle kamen von unterschiedlichen Gymnasien in NRW und wurden zuvor zu der „Begabtenwoche“ durch Lehrer oder Schulleiter eingeladen. Veranstaltet wurde die Osterakademie von der Katholischen Akademie „Die Wolfsburg“ in Kooperation mit dem Ministerium für Schule und Bildung in NRW, den Lernferien NRW und der Landes- und Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerk e.V..

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einem gemeinsamen Mittagessen fuhren wir zum Jugendhaus Alfried in Essen-Kettwig. Bei einem Gruppentraining sollten wir uns besser kennenlernen und Berührungsängste überwinden. Um uns mit dem Thema unserer bevorstehenden Woche vertraut zu machen, hielt Dr. Nina Köberer am Abend in der Wolfsburg den ersten Vortrag über unser vernetztes Leben. Sie zeigte uns auf, wo überall ein Netzwerk in unserem Alltag versteckt ist und inwiefern die Technik uns zu neuen Menschen macht. Der restliche Abend wurde mit freier Arbeitszeit gefüllt und fand in der Zisterne der Wolfsburg ein harmonisches Ende.

Am Dienstagmorgen brachen wir gestärkt zum Duisburger Innenhafen auf. Dort besuchten wir „startport Duisburg“, ein Unternehmen, welches neuen start-up-Unternehmen unter die Arme greift. Wir sprachen mit Thomas Hüser, der uns mit vielen Erfahrungen und Tipps zu einer kreativen Schreibaufgabe in den Innenhafen entließ. Die kreative Schreibaufgabe hatte „Meine Zukunft“ als Überschrift. Spätestens jetzt musste jeder für sich über Wünsche, Hoffnungen und Ängste nachdenken. Ich persönlich hatte mit diesem Thema immer Berührungsängste, da ich mit der Frage „Was möchtest du eigentlich nach der Schule machen?“ häufig überfordert war. Mit Startschwierigkeiten entwickelte ich im Innenhafen unerwartet meinen eigenen Plan. Ich schrieb auf, was ich in der Zukunft nicht vermissen möchte und was mich im alltäglichen Leben glücklich macht und interessiert. Ein Berufswunsch ist dabei noch nicht konkret entstanden, jedoch mache ich mir jetzt weniger Sorgen, mich falsch zu entscheiden. Außerdem weiß ich, welche Hobbys ich weiter verfolgen möchte und wo ich noch Zeit brauche, um mich im Alltag entspannen zu können.

Zurück in der Wolfsburg angekommen lehrte uns das Tagungsteam der Osterakademie das Schreiben von  professionell journalistischen Texten. Dieses Wissen brauchten wir für das Journal, das die Teilnehmer über die Zeit und die Vorträge erstellen sollten. Für dieses Journal und unsere Kreativseiten, die auch im Journal zu finden sind, nutzten wir die freie Arbeitszeit zwischen unseren Programmpunkten.

Tabea Zorn war ein Teil des Tagungsteams und machte mit uns am Nachmittag einen Abstecher ins improvisierte Theater. Dabei sollte die Balance zwischen Produktivität und Entspannung im Mittelpunkt stehen. Nach lustigen Aufführungen und mit gestärkten Selbstbewusstsein ließen wir den Tag zusammen in der Zisterne ausklingen.

Am Mittwochmittag lernten wir Janine Simmann vom „Jungen Initiativkreis Ruhr“ kennen. Mit ihr setzten wir uns mit dem Bild des Ruhrgebiets in den sozialen Netzwerken auseinander. Außerdem stellte sie uns ihre Arbeit vor und gab uns den Rat, entspannt in unsere Zukunft zu schauen. Am Abend lernten wir dann Felicitas Meyer kennen, sie war Teilnehmerin bei The Voice of Germany und gab uns ihre Casting-Erfahrungen mit auf dem Weg. An dieser Stelle begriff ich, wie wichtig es ist, sich sein eigenes Netzwerk aufzubauen. Die Bekanntschaft und Freundschaft mit den unterschiedlichsten Menschen kann einem das Leben erleichtern. Nicht in dem Sinne, dass man die Menschen für eigene Vorhaben ausnutzt, sondern dass man einander helfen kann. Ein Geben und Nehmen kann eine Freundschaft stärken und das eigene Netzwerk erweitern. Noch im Tagungsraum fingen wir gemeinsam an zu singen und setzten dies in der Zisterne fort.

Als nächstens besuchten wir am Donnerstagmorgen die Uni Bochum, um uns mit dem Team von „Campussegen“ zu treffen. Gerade für die anstehende Unizeit war es nett, Menschen kennenzulernen, die sich mit Problemen von Studierenden auseinandersetzen. Viele Studierende haben mit Druck und Zweifel zu kämpfen, an dieser Stelle kommt „Campussegen“ ins Spiel und versucht den Studierenden mit seinem Fachpersonal zu helfen.

Nach einem Mittagessen in der Uni besuchten wir die Firma „Zolitron“. Das Unternehmen existiert noch keine fünf Jahre und gehört zu den start-up-Unternehmen. Sie stellen kognitive Sensoren her, die an Glascontainern in der Öffentlichkeit angebracht werden und die Füllmenge dieser Container bestimmen können. Durch diese Entwicklung zieht das noch eher kleine Unternehmen viele Aufträge an Land. Wir durften mit dem Gründer Dr.-Ing. Arndt-Hendrik Zinn sprechen, der uns die Entstehungsgeschichte des startups darlegte. Aus dem Gespräch habe ich mitgenommen, dass man aus einer eigenen guten Idee und mit viel Ehrgeiz und Fleiß seine Träume verwirklichen kann.

Nach einer kurzen Ruhepause ging es für uns schon weiter zum Schauspielhaus Casa nach Essen. Wir wollten am Abend das Theaterstück „Ungefähr gleich“ anschauen und hatten vorher Zeit uns mit der Dramaturgin Carla Hannusch zu treffen, die uns in das Stück einführen wollte. Kurz zusammengefasst hat das Stück ganz unterschiedliche Hauptpersonen, wie einen Bettler, der versucht zu überleben, eine Frau, die sich wünscht aufs Land zu ziehen, um sich selbst zu versorgen und einen jungen Mann, der sich versucht mit Fleiß hochzuarbeiten, um seine Familie zu unterstützen. Das Stück zeigt, dass nicht jeder soweit aufsteigen kann, wie er möchte, und dass die Freiheit in unserem Leben durchaus eigeschränkt ist. Man kann als Zuschauer Teil der Atmosphäre werden, die sich zu jedem Zeitpunkt ändern kann. Alles in allem gab es viel zum Lachen, man wurde aber auch zum Nachdenken angeregt. Das Stück hat dem Zuschauer unterschiedliche Schicksale der Menschen vor Augen geführt. Umso interessanter war das Gespräch, welches wir nach dem Stück mit allen Schauspielern führen durften. Dabei ging es um die persönlichen Eindrücke des Stücks und die eigenen Berufserfahrungen. Es war interessant die Personen hinter den Rollen kennenzulernen. Später am Abend und am letzten Vormittag arbeiteten noch viele an ihren Berichten und den Kreativseiten für das Journal in der Wolfsburg. Nach der Vollendung kamen wir noch zu einer letzten Feedbackrunde und einem Mittagessen zusammen und verabschiedeten uns schließlich mit dem Gedanken, uns bald unbedingt wiedersehen zu wollen.

Mein Fazit

Die Zeit in der Wolfsburg wird mir noch sehr lange in Erinnerung bleiben. Ich habe unglaublich viele Erfahrungen gesammelt und neue Menschen kennengelernt. Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, an so einer Veranstaltung teilnehmen zu dürfen. Die Menschen, mit denen wir gesprochen haben, waren alle sehr herzlich und aufgeschlossen. Ich finde es toll, dass Jugendliche die Chance bekommen sich mit so erfolgreichen Menschen austauschen zu können. Der Name „Begabtenwoche“ oder „Lernferien NRW“ sagt wenig über den Inhalt aus und müsste mehr publik gemacht werden. Lernen verbinden alle Kinder und Jugendliche mit der Schule und den alltäglichen Klassenräumen, doch wir durften in Unternehmen etwas von den Gründern und Chefs lernen. Ich würde jedem empfehlen eine derartige Veranstaltung zu besuchen, wenn einem die Möglichkeit dazu geboten wird.

Ich habe mich bereits für die Straßburgfahrt der Wolfsburg in den Sommerferien angemeldet, um mehr über das Europaparlament zu erfahren.

Text und Fotos: Marleen H. (Q1)

Herzliche Grüße zum Zuckerfest

Liebe Mitschülerinnen und Mitschüler, liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen muslimischen Glaubens, wir grüßen Euch und Sie auf Arabisch mit „Eid Mubarak“ und auf Türkisch