Besuch aus Kolumbien im Religionsunterricht

Auch in diesem Jahr stellt in der Fastenzeit das Hilfswerk Misereor wieder ein Land in den Mittelpunkt. Begleitet von Dorothea Meilwes von der Abteilung Weltkirche des Bistums Essen und einem Dolmetscher konnten wir auch wieder einen Gast empfangen. Hier ein Bericht über den Besuch im Unterricht:

Unsere achten Klassen hatten das Glück, einen weit gereisten Gast kennenzulernen. Herr Oweimar Viveros kommt aus Kolumbien, wo er in der Landpastoral arbeitet. Er unterstützt Menschen dabei, ökologisch und gleichzeitig effektiver anzubauen.

Herr Viveros erzählte zunächst von seinen bisherigen Erfahrungen in Deutschland, wo er schon vier Wochen lang unterwegs war und in Bayern zum ersten Mal in seinem Leben Schnee gesehen hat. Er war ziemlich erstaunt, wie gut die Schulen in Deutschland ausgestattet sind. Dass es z. B. einen speziellen Musikraum gibt, wo auch unsere Veranstaltung stattfand, fand Herr Viveros beeindruckend. Hier zeigte sich sofort, wie unterschiedlich die Lebensverhältnisse in Deutschland und Kolumbien sind.

Das wurde durch die vielen Fragen der Schülerinnen und Schüler zum Hauptthema der Präsentation. So steht eine aufwendige gesundheitliche Versorgung z. B. nur wohlhabenden Menschen offen. Es kommt etwa regelmäßig vor, dass Menschen nach einem Unfall keine Behandlung bekommen, einfach auf der Straße liegenbleiben und sterben.

Auch in Deutschland wird seit ein paar Jahren über die unterschiedlichen Lebensverhältnisse auf dem Land und in der Stadt diskutiert. Und selbst wenn die Diskrepanz schon bei uns zu manchen Problemen führt, sind diese in Kolumbien noch viel größer. Auf dem Land, wo auch Herr Viveros lebt, ist das Leben körperlich zwar beschwerlicher, aber auch günstiger und sicherer. Wegen der extremen sozialen Ungleichheit ist es in den Städten häufig gefährlich, bei Dunkelheit auf die Straße zu gehen.

Durch die vielen und interessanten Fragen der Schülerinnen haben wir auch viele Details über das Alltagsleben und die -probleme in Kolumbien erfahren:

Gibt es in den Dörfern eine Polizei oder herrscht Selbstjustiz?

  • Nein, es gibt meist keine Polizei. Bei größeren Problemen muss die nächstgelegene Stadt mit Polizei und Justiz einbezogen werden.

Gibt es eine Feuerwehr?

  • Nein, das ganze Dorf löscht gemeinsam.

Wie laufen Geburten ab?

  • Als vor sechs Monaten Herr Viveros‘ Sohn geboren wurde, musste er mit seiner schwangeren Frau in ein 19 km entfernt liegendes Krankenhaus fahren. Eigentlich nicht so weit, aber wegen der Schotterpisten dauert das über eine Stunde.

Werden Tiere noch zur Unterstützung in der Landwirtschaft eingesetzt?

  • Ja, viele Menschen setzen immer noch Pferde ein, z. B. um die Kaffeeernte zu transportieren.

Möchten Sie eine so technologisch entwickelte Landwirtschaft wie in Deutschland auch für sich?

  • Ich liebe die Natur und möchte daher bei unserer Form der Landwirtschaft bleiben. Die andere ist zu schädlich für die Umwelt.

Wie ist die Stromversorgung?

  • Wir haben grundsätzlich Strom, sogar Internet, aber der Strom fällt immer wieder aus – für Stunden, Tage oder auch Wochen.

Wie alt werden die Meerschweinchen, bevor sie geschlachtet und gegessen werden?

  • 6 bis 8 Monate

Wie schmecken Meerschweinchen, würden Sie sie empfehlen?

  • Die Konsistenz ist ähnlich wie bei Geflügel, der Geschmack ist intensiver. Viele Besucher:innen aus Europa sind begeistert vom Geschmack. Meerschweinchen sind allerdings kein Alltagsessen, sondern eine Spezialität zu besonderen Anlässen.

Protestieren Landwirte auch in Kolumbien?

  • Ja, aber es geht um viel grundsätzlichere Anliegen als in Deutschland. Während hier über die Höhe von Subventionen gestritten wird, gibt es in Kolumbien keinerlei Subventionen und die Rechte der Bauern werden immer weiter eingeschränkt.

Wie gläubig sind die Menschen in Kolumbien?

  • Viele Menschen sind sehr gläubig, die allermeisten sind katholisch.

Wie sieht es mit der Kaffeeproduktion in Kolumbien?

  • Es wird sehr viel Kaffee getrunken, ab zwei Jahren, z. T. schon aus der Babyflasche.

In vielen Gegenden wird fast ausschließlich Geld mit dem Kaffeeanbau erwirtschaftet.

Der Besuch war sehr bereichernd und wir haben viele interessante Aspekte über das Leben und die Landwirtschaft in Kolumbien erfahren.

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