Spurensuche in Auschwitz: Eine Welt hinter Stacheldraht

Exkursion nach Auschwitz ( 31.01.-05.02.2017)

 

„Man darf Auschwitz und die damit verbundenen Verbrechen nicht aus seinem Bewusstsein verlieren, damit so etwas wie der Holocaust nicht noch einmal passiert.“

 

NS-Zeit? Konzentrationslager? Holocaust? „Das haben wir doch alles schon tausend mal gemacht.“

Diese Aussagen kursierte auch in unserem Kurs, als wir in dem von Frau Heupel geplanten und organisierten Vortreffen saßen.

Nach der Reise, nachdem wir alle die Orte des Grauens mit eigenen Augen gesehen und erlebt haben, waren wir uns alle einig, dass man in der Schule nur ein Bruchteil von dem lernt und anschließend auch weiß, was man über dieses Thema wissen sollte.

Dieses Gefühl hat uns schon im zweiten Vortreffen, welches von einer Vertreterin des IBB geleitet wurde, beschlichen.

Sie stellte Fragen über die verschieden Lager in Auschwitz, Fragen zu Zahlen der verstorbenen und Fragen zu anderen großen Konzentrations- und Vernichtungslagern wie Majdanek, oder Belgiz, von denen wir im besten Fall die Namen gehört haben.

In diesen Vortreffen lernten wir zusätzlich zu ein paar Grundlagen der polnischen Sprache, auch etwas über Einzelschicksale von Opfern die ursprünglich aus Steele stammten und einst ein glückliches und gesellschaftliches Leben da führten, wo wir heute unsere Mittagspausen verbringen.

Die Vortreffen haben uns sehr dabei geholfen einen etwas größeren Einblick in das unglaublich komplexe Thema zu bekommen und schnell zu realisieren, dass Floskeln „Alles schon tausend mal gemacht“ nicht im Ansatz stimmen.

 

In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk besuchte eine Gruppe von 32 Schülerinnen und Schülern der beiden Geschichtskurse aus der Q1 Anfang Februar das ehemalige Stammlager in Auschwitz sowie das Arbeitslager Birkenau. An beiden Orten fanden begleitete Führungen statt, die neben dem Aufbau der Lager und dem Ablauf des dortigen Alltags vor allem auch das Ziel hatten, den Schülerinnen und Schülern die dort herrschende Atmosphäre näherzubringen.

In den abendlichen Reflexionsrunden zeigten sich die meisten betroffen und zum Teil offen überfordert, das Unbegreifliche zu begreifen. In Gesprächen und Phasen der individuellen Reflexion erwuchs ein allgemeines Gefühl von Verantwortung dafür, dass solche Gräueltaten nie wieder passieren dürfen.

Ergänzt wurden die Besuche der Lagerkomplexe durch eine zeitlich begrenzte Ausstellung des ehemaligen KZ-Häftlings Marian Kołodziej in Harmeze.

Dieser verarbeitete seine Erlebnisse durch die künstlerische Darstellung der KZ-Hölle und setzte den Heldentaten des Franziskaner-Paters Maximilian M. Kolbe, der sein Leben für das eines Mithäftlings aufopferte, ein Denkmal. Dies war besonders spannend, da wir im Kloster der Franziskaner untergebracht waren, in deren Kirche die Ausstellung zu sehen ist.

Zum Abschluss der fünftägigen Exkursion ging es für die Gruppe nach Krakau. Hier fand zunächst ein Zeitzeugengespräch mit Lidia Skibicka-Maksymowicz statt, die als dreijähriges Kind mit ihrer Familie nach Auschwitz-Birkenau gebracht und dort für Experimente des Lagerarztes Josef Mengele missbraucht wurde.

Ihre Geschichte versteht sie „als Warnung, was Menschen anderen Menschen antun können, selbst kleinen Kindern“. Über den Honig aus der schuleigenen Imkerei freute sie sich sehr.

Nach dieser beeindruckenden Begegnung lernten die Schülerinnen und Schüler das jüdische Viertel in Krakau kennen, besuchten die Synagoge und hatten die Möglichkeit im Anschluss an eine Stadtführung, Krakau auf eigene Faust zu erkunden. Zum Abschluss gab es noch ein Abendessen nach jüdischen-galizischen Rezepten mit einem Klezmer- Konzert, das die Exkursion abrundete und deutlich machte, wie lebendig jüdische Kultur heute noch ist.

Text: Jan H., Jannick S., WLR

Fotos: Felix G.

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