Im Rahmen einer Unterrichtsreihe zum Thema Kirche bekam der Grundkurs Katholische Religion der Q1 jetzt Besuch von Pfarrer Klaus Schütz, Gefängnisseelsorger an der Justizvollzugsanstalt Essen.
Eine 9-Quadrat-Meter-Zelle mit Bett, Toilette, Spind, Stuhl und Tisch – das ist der Aufenthaltsort der Gefangenen, Tag für Tag, unterbrochen nur von einer Stunde Hofgang und für die Arbeit, wenn man zu denen gehört, die eine bekommen haben. Es gibt kein Telefon, kein Smartphone, jeder Kontakt wird streng kontrolliert, alles ist fremdbestimmt, selbst der Gang zur Dusche muss vom Wärter erbeten werden. Hier möchte niemand leben, hier wohnen hinter hohen Mauern Verbrecher, vor denen die Öffentlichkeit geschützt werden muss.
Dennoch sind es Menschen mit Sehnsüchten und Hoffnungen. Er sehe in jedem von ihnen den Menschen, nicht den Täter, sagt Schütz. Vor der Begegnung sieht er sich die Akte nicht an. Vergebung ist möglich – das will er jedem Gefangenen vermitteln. Auch wenn die Menschen ihnen nicht vergeben können, Gott tut es auf jeden Fall. Er ist Gefängnisseelsorger, weil Jesus sich denen zugewandt hat, die Fehler gemacht haben, weil er ihnen vergibt und darauf vertraut, dass sie sich ändern können. In diesem Sinne kann selbst ein Gefängnis zum Hoffnungsort werden.
