Die OIb machte vor 60 Jahren Abitur

60 Jahre Abitur – fast 70 Jahre Verbundenheit mit dem CHG

Am Mittwoch, den 10. Oktober, gab es eine besondere Veranstaltung am CHG. Sie hatte nur einen kleinen Rahmen, aber sie reichte außerordentlich weit in die Vergangenheit:

Zusammen mit der Vorsitzenden des Ehemaligen-Vereins Frau Gheno empfing die Schulleitung den 60-jährigen Abiturjahrgang. Acht nunmehr ältere Herren der Klasse OIb haben sich wie bereits vor 10 Jahren zu einer Begehung ihrer alten Wirkungsstätte vor dem Hauptportal des Carl-Humann-Gymnasiums zum obligatorischen „Klassenfoto“ versammelt. Das ist nun wirklich ein besonderes Ereignis, was auf die tiefe Verbundenheit ehemaliger Schülerinnen und Schüler mit dem Carl-Humann-Gymnasium hinweist. Immer wieder haben sich in den letzten Jahren Abiturjahrgänge angemeldet, um ein Dekaden-Jubiläum zu begehen. Aber einen 60-jährigen Abiturjahrgang gibt es nur selten.

Scherzend betraten die Ehemaligen das Gebäude durch den Haupteingang – was ihnen damals verboten war und mit harten Strafen sanktioniert wurde, denn schon in den 50er Jahren wurde das Hauptportal als schützenswert angesehen.

Als erstes betrat die Gruppe ihren letzten Klassenraum, das heutige Zimmer der Oberstufenberatung. Mit Staunen wurde wahrgenommen, wie klein der Raum nunmehr wirkte. Aber ihre damalige Klasse bestand auch nur aus 15 Schülern. Bauliche Details, die die Zeit überdauert haben, wurde mit Interesse wahrgenommen. So die Kreidetafel, die noch immer an ihrem Ort hängt sowie der Parkettboden. Aber auch die heutige Digitalisierung der Schulverwaltung wurde an diesem Ort wahrgenommen und kommentiert.

Im Medienraum gab es daraufhin einen kleinen Empfang. Dieser Raum war allen Ehemalgien noch als Musikraum lebhaft im Gedächtnis. Dort haben sie mit einem offensichtlich charismatischen Musiklehrer schwerste Partituren geprobt und zur Aufführung gebracht.

Die acht Herren (im Jahre 1957 war das CHG noch eine reine Jungenschule. Erst seit 1972 gehen auch Mädchen zum CHG) wurden auch mit ihren Abiturarbeiten. Hierzu gehörten damals nicht nur die reinen Prüfungsunterlagen, sondern auch von den Prüflingen angefertigte Lebensläufe und Berufsvorstellungen.

Herr Uhlmann führte zunächst eine „Anwesenheitskontrolle“ durch und ließ sich berichten, ob der damals genannte Berufswunsch tatsächlich weiterverfolgt wurde. Mit großem Interesse nahmen die Ehemaligen im weiteren Einsicht in ihre eigenen Abiturarbeiten.

Die restliche Zeit war angefüllt von ausgesprochen spannenden Anekdoten über die Schulzeit in vergangenen Zeiten am CHG. Vergangen sind diese Zeiten in der Tat – immerhin wurden diese Ehemaligen im Jahre 1948, also kurz nach dem Krieg eingeschult. In ihren Erzählungen wirkte diese Zeit aber noch so lebendig, z.T. wurden Äußerungen der damaligen „Pauker“ im Wortlaut wiedergegeben, dass allen Anwesenden die ewige Präsenz dieser Vergangenheit in der Erinnerung der ehemaligen Schüler bewusst wurde.

Es war beeindruckend zu hören, wie Schule damals war. Die Lehrer waren außerordentlich streng. Körperliche Züchtigung war an der Tagesordnung, Ohrfeigen und Schläge zur Bestrafung – auch für Lappalien – keine Seltenheit. Das einzige weibliche Wesen am Carl-Humann-Gymnasium war die Sekretärin.

Geprägt war die Zeit für die ehemaligen Schüler vor allem vom Hunger. In der Schule gab es Schulspeisungen. Aber das Essen sei so ungenießbar gewesen, was sich schon im Namen des Gerichtes „Schlörre“ andeutet, dass es trotz des Hungers nach mehrmaligen Verzehr lieber verschmäht wurde. Dafür brachten die Amerikaner dann genießbare Speisen. Die Achtung für das Verhalten der „Amis“ und der Produkte, die sie brachten war im Raum noch immer greifbar.

Aber auch die tiefe Dankbarkeit gegenüber der Schule und der Kollegen von damals, die zwar streng waren, aber sie auch gefördert hätten. Jeder Einzelne war ihnen im Bewusstsein noch bestens vertraut.

Es war ein ausgesprochen interessanter und spannender Vormittag für alle Beteiligten. In 10 Jahren gibt es ein Wiedersehen.

Text/Fotos: RR

Herzliche Grüße zum Zuckerfest

Liebe Mitschülerinnen und Mitschüler, liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen muslimischen Glaubens, wir grüßen Euch und Sie auf Arabisch mit „Eid Mubarak“ und auf Türkisch