Die Caritas Lipova wird 30!

In diesem Monat kann die Caritas Lipova ihr 30jähriges Gründungsjubiläum feiern. Das Carl-Humann-Gymnasium ist der Caritas seit Jahren in Freundschaft verbunden. In den Jahren 2018 und 2019 haben Frau Dr. Felbecker und Frau Kost mit Oberstufenschülerinnen und -schülern einwöchige Workcamps in Lipova durchgeführt. In den beiden Jahren danach konnte leider aufgrund der Pandemie kein Workcamp stattfinden, aber dennoch ist die Verbindung nicht abgerissen.

 

Die Geschichte der Caritas Lipova beginnt mit Dr. Imogen Tietze, die aus Essen-Huttrop stammt, an der Ruhr-Universität Bochum Theologie und Mathematik studiert hat, danach Referentin an einer Akademie in Graz war und von dort aus nach der rumänischen Revolution mit Hilfsgütern nach Lipova gekommen ist. Was sie dort sah, ließ sie dort bleiben und die Caritas Lipova mit dem „Casa Hildegardis“ gründen. Ohne soziale Absicherung, ohne Einkommen hat sie zunächst eine Sozialstation mit Armenküche aufgebaut, nach und nach kamen Möbel- und Kleiderlager hinzu. Dann wurde das Schülerwohnheim „Jakobushaus“ gebaut, das Jugendlichen aus entfernt liegenden Dörfern ermöglicht, in Lipova zum Gymnasium zu gehen.

 

Seit 30 Jahren kümmert sich die Caritas Lipova um bedürftige Menschen:

  • um Kinder, die von ihren Eltern allein gelassen werden, weil diese im Ausland arbeiten oder als Tagelöhner unterwegs sind
  • um Jugendliche, die die Schule abbrechen, um beim Holzfällen Geld zu verdienen, oder um solche, die zu Hause keinen Platz für Hausaufgaben haben und im Jakobushaus die Möglichkeit bekommen, zur Schule zu gehen und betreut zu werden
  • um Familien, die verschuldet sind, in denen Gewalt herrscht, die nicht einmal das Nötigste haben, die sich wochenlang von Mais ernähren
  • um alte Menschen, die früher hart körperlich gearbeitet haben, jetzt aber nur eine minimale Rente bekommen
  • um Kranke, die sich keine medizinische Behandlung leisten können
  • um Arme, die in undichten Hütten leben ohne fließendes Wasser, ohne sanitäre Anlagen

 

Um all diese Menschen bemüht sich die Caritas Lipova mit ihren Mitarbeitenden, die selbst wenig verdienen: Imogen als Leiterin und Organisatorin, der Kopf der Caritas – Loránd, der Sozialarbeiter, das Herz der Caritas – der Koch Radu – Ildiko im Kleiderladen – Arpad und Laci als Handwerker – die beiden Pädagogen im Jakobushaus – der Fahrer des Essens der Armenküche und andere: sie alle geben täglich ihr Bestes!

 

Das Jubiläum kann nicht gefeiert werden, alle Veranstaltungen sind verboten. Nach einer langen Zeit, in der die rumänischen Dörfer kaum von Corona betroffen waren, liegt die Inzidenz jetzt seit Kurzem im Banat bei 1000. Seit Anfang Oktober ist Rumänien Hochrisikogebiet. Die Krankenhäuser sind überfüllt, lange Schlangen an Erkrankten warten vergeblich auf Behandlung, es gibt zwar Beatmungsgeräte, aber keine Betten und kaum Personal. Zurzeit stirbt in Rumänien alle vier Minuten ein Mensch an Corona.

 

Gerade in dieser schlimmen Situation gehen unsere Gedanken nach Lipova und zu den Mitarbeitern der Caritas, die alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Menschen auch jetzt zu unterstützen. Mit der Krankheit steigt die soziale Not, noch mehr Menschen als vorher sind auf ein kostenloses warmes Essen, auf Holz zum Heizen, auf eine helfende Hand angewiesen. Die Caritas als Non-Government-Organisation kann aber nur helfen, wenn sie Spenden bekommt. Daher wollen wir auch jetzt unsere Partner vor Ort nicht im Stich lassen. Für November und Dezember planen wir wieder wie im letzten Jahr eine Gutscheinaktion, um möglichst vielen bedürftigen Menschen eine Tüte mit Grundnahrungsmitteln in der kalten Jahreszeit zu finanzieren.

 

Zum Jubiläum gratuliert das Carl-Humann-Gymnasium der Caritas Lipova ganz herzlich!

Wir denken an euch, wir beten für euch!

Wir wünschen euch alles Gute und Gottes Segen!

Für die Rumänien-AGs
Dr. Sabine Felbecker und Janina Kost

Herzliche Grüße zum Zuckerfest

Liebe Mitschülerinnen und Mitschüler, liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen muslimischen Glaubens, wir grüßen Euch und Sie auf Arabisch mit „Eid Mubarak“ und auf Türkisch