Für das Carl-Humann Gymnasium konnte sich unsere Schülerin Laura W. aus der Q1 mit Unterstützung von Frau Dahmen und Herrn Köhn in einem Bewerbungsverfahren für die Teilnahme an dem youthseminar qualifizieren. Neben Lauras persönlicher und schulischer Qualifikation war für die Jury auch von Bedeutung, dass das CHG ein MINT-Profil besitzt und vielfältige Qualifikationen im fremdsprachlichen Bereich wie beispielsweise die Teilnahme am Bundeswettbewerb Fremdsprachen und den Erwerb von Fremdsprachenzertifikaten anbietet.
Hier können Sie Lauras Bericht über ihre Teilnahme an dem deutsch-britischen Jugendseminar lesen.
Wat(t) will der Wurm
Im Rahmen der „UK-German Connection“, einer deutsch-britischen Schülerorganisation, durfte ich am Seminar zum Thema Meere und Ozeane teilnehmen. Insgesamt 50 Schüler aus Deutschland und Großbritannien kamen für ein Wochenende in Hamburg zusammen, um gemeinsam das Thema zu erarbeiten. In verschiedenen Workshops über Meereskunde, Plastikverschmutzung und den steigenden Meeresspiegel bot sich die Möglichkeit die Bedrohungen der Ozeane und ihre Bewohner zu vergegenwärtigen sowie Lösungsstrategien zu entwickeln. Seminarsprache war Englisch, allerdings lernten einige Briten Deutsch, sodass Schüler beider Länder ihre Sprachkenntnisse verbessern konnten.
Neben den Workshopaktivitäten gab es auch mehrere Ausflüge: Begonnen bei einer Führung durch die Hafenstadt, über eine Wattwanderung bis hin zum Besuch einer Seehundstation. Am Samstagmorgen starteten wir bereits um sieben Uhr und fuhren in das eineinhalb Stunden entfernte Friedrichskoog. Der ca. 2 km lange Marsch durch das Wattenmeer wurde mit einem Expertenvortrag kombiniert. Dabei standen Arten- und Umweltschutz des Nationalparks Wattenmeer im Mittelpunkt. Besondere Bedrohungen stellen Überschwemmungen und Springfluten dar, weshalb die Eindeichung des Watts unerlässlich ist. Unter den starken Lebensraumveränderungen, dabei besonders die Wasserverschmutzung, leiden Fische und Meeressäuger, wie beispielsweise Seehunde und Robben. Aber auch die Welt unter dem Watt blieb nicht unerforscht. Denn mit etwas Glück und Geduld konnte man bis zu 20 Wattwürmer auf einem Quadratmeter finden. Für den Wattwurm ist der Mitverzehr von Mikroplastik weniger problematisch, sondern sogar appetitanregend. Seevögel allerdings können daran verhungern, da das Plastik ihren Verdauungstrakt verstopft. Eine Lösung für das mittlerweile globale Problem gibt es bisher nicht. Trotzdem existieren unendliche Möglichkeiten sein eigenes Verhalten zu verbessern und die begrenzten Ressourcen der Erde zu respektieren. Allein das Auto öfters gegen das Fahrrad zu tauschen, würde einen enormen Unterschied bewirken. Darüber hinaus hat mir das Jugendseminar gezeigt, wie wichtig der Austausch über genau diese Dinge ist und dass man öfters das Verhalten unserer Gesellschaft hinterfragen muss. Warum beispielsweise diskutiert die Welt über Plastiktüten obwohl Plastikflaschen ohne schlechtes Gewissen gekauft werden.
Laura W., Q1